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Auf den Spuren der Götter

Flo • März 13, 2022

Von Delphi bis zum Olymp

Ich glaube, Griechenland hat kurz mal vergessen, dass es doch eigentlich das Land der Wärme und der Sonne sein soll – "warm und sonnig" ist auf jeden Fall die falsche Beschreibung des Wetters, das uns im März zurück auf dem Festland erwartete.

Die Thermopylen – Schweflig-heiße Ausläufer des Hades..?!

Aber macht nix – Griechenland besitzt über 700 heiße Quellen und eine davon lag quasi direkt auf unserem Weg von Athen nach Thessaloniki. Und dieser Weg hielt noch einige Abenteuer für uns bereit. Uns - das waren die Anna, ich und das Brett ( Eine neue Ära: Matala II). Nach einer intensiven gemeinsamen Reisezeit auf Kreta hatten wir beschlossen, die Insel gemeinsam zu verlassen um auf dem Festland noch weiter zu reisen, bevor sich dann unsere Wege bei Thessalonikki trennen würden. Wir froren also zu dritt und waren sehr froh über die kostenlose Badewanne, die uns direkt am ersten Tag auf dem Festland erwartete.

Also nichts wie hin! Wenn es im Bus zu kalt ist, dann wird eben heiß gebadet. Und genau so haben wir das dann auch gemacht: Fast vier Tage, unterbrochen nur von zwei Ausflügen nach Delphi, verbrachten wir mehr Zeit IM Wasser, als außerhalb. Wir haben unser Frühstück in den Quellen genossen, Hörspiele gehört und abends nach Sonnenuntergang sogar eine kleine Kinolandschaft aufgebaut. Mit Rusty, der in einer Armlänge Entfernung neben dem fast 40 °C heißen, dampfend-sprudelnden Bach geparkt war, gar kein Problem, an den leicht schwefligen Geruch (vielleicht waren die Quellen ja ein Ausläufer des HADES...?! :D) hatten wir uns schnell gewöhnt... – und die Unsicherheiten, die andere Reisende aufgrund eines naheliegenden Flüchtlingsheims von angeblichen Einbruchsereignissen verbreiteten, waren schnell vergessen. Es war Auftakt und Homebase für ein paar - im wahrsten Sinne des Wortes – GÖTTLICHE Tage.

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Delphi und das Wetterhoroskop

Das Wetterhoroskop* sagte uns für die kommenden Tage zwar wenig Erbauliches voraus, aber dennoch bereiteten wir uns angemessen auf einen Besuch einer der geheimnisumwobensten und in unzähligen Sagen und Mythen vorkommenden Orte in Griechenland vor:


Das Orakel von Delphi!

(...und entwarfen mit all dem, was unser spartanisches Reisegepäck lieferte, sogar extra ein Outfit für ein Erinnerungsfoto der ganz besonderen Art)

Wir haben das berühmte Orakel von Delphi gebeten, uns die Karten zu legen, was unsere Reise noch so für uns bereithält.

Und die Prophezeihung war ganz klar: "Wer weiß!?"


Weil es so schön war dort in Delphi (oder vielleicht auch, weil wir nicht mit so strengen Öffnungszeiten gerechnet hatten... ;) waren wir gleich zweimal vor Ort – was uns bei einer der Anfahrten durch die Berge die Möglichkeit eröffnete, sogar einen Schneemann zu bauen. Verrücktes Wetter.


* Wetterhoroskop, das. Auch: Wetterbericht, der: In alten Zeiten noch eine Form des Orakels, dem ich seit jeher allerdings wenig Bedeutung beimesse. Eine Einstellung, die sich auf der Reise noch verhärtete, auch wenn die Technik vielleicht in der Zwischenzeit einen kleinen Fortschritt gemacht hat. Gerade auf Kreta, einer bergigen Insel mitten im Meer, hatten jegliche Vorhersagen ähnlich viel Bestand wie die uneindeutigen Aussagen einer cleveren Hellseherin. Wovon meine mitreisenden, in ihrem Glauben unerschütterlichen Wetterhoroskopanhänger sich allerdings nicht beirren ließen und sich dennoch quasi halbstündig die neuesten Prophezeihungen wahrsagen ließen.

Zusammenfassende Erkenntnisse meinerseits: Es empfiehlt sich in keiner Lebenssituation, Entscheidungen aufgrund eines Horoskops zu treffen. Auch nicht beim Wetter.

Ebenjene ungeplanten Schneemengen spielten auch eine Rolle bei der nächsten Station:

Der Olymp – Sitz der Götter

Wie in dem Zeichentrickfilm "Asterix erobert Rom", den Anna und ich gleichermaßen gern als Kinder geguckt hatten, brachte uns unser Abenteuer auch einmal an den Fuße des Olymps und wir machten es uns zur Aufgabe, dort wandern zu gehen. Nach unserer Erfahrung am Psiloritis auf Kreta (➼ unser ungewöhnlichster Übernachtungsplatz) ein paar Tage vorher, haben wir es erst gar nicht versucht, jetzt im Frühjahr noch einen Berg über 2000 m Höhe zu erklimmen (auch wenn wir natürlich auch gerne das Rätsel des Ehrwürdigen des Gipfels gelöst hätten ;)

sondern uns bereits im Vorneherein eine Route gesucht, die uns auf entspannten 400-800 Höhenmetern einmal entlang der schönsten Panoramen bringen sollte. Entgegen der landläufigen Meinung handelt es sich bei dem Olymp nämlich nicht um einen einzigen Berg, sondern ein ganzes Bergmassiv im Osten Griechenlands, mit gleich mehreren beeindruckenden Gipfeln.


Eine besondere Bedeutung hat das Gebirge für uns schon Jahre vorher bekommen – als Namensgeber für eine spezielle Art von Konditionstraining beim Lacrosse – dann nämlich, wenn es galt, möglichst viele, lange, hohe und steile Treppen in Würzburg auszumachen (die berüchtigte Sebastianisteige lässt grüßen) und diese zur Steigerung von Sprint- und Antrittsfähigkeiten immer und immer wieder zu erklimmen. - "Wir laufen heut zum Olymp" – ein gleichermaßen geliebt und gehasster Satz unter den Würzburger Lacrossern.


Selbstredend wollten wir uns nach all den Jahren Training am Würzburger Olymp dann natürlich auch einmal den ECHTEN Olymp hochkämpfen. So sind wir ambitioniert gestartet und bei strahlendem Sonnenschein machten wir uns auf, den vor uns liegenden, so früh im Jahr noch absolut unberührten Wanderpfad zu erkunden. Was zunächst wunderbar funktionierte – in der schönsten Winteridylle stapften wir vorwärts, vorbei an kleinen Bergbächen, glitzernden Eiszapfen, zugeschneiten Bäumen und atemberaubenden Felswänden. Kein Wunder, dass man hier Götter vermutet!

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  • Mit im Bunde:

    Mit im Bunde: Mareike aka "das Brett"

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Nicht allzu lange jedoch, und der Schnee zu unseren Füßen nahm merklich zu. Mit jedem Höhenmeter, den wir zurücklegten, sackten unsere Füße auch etwas tiefer in das glitzernde Weiß ein – und das bereits kurz nach der 500 Höhenmeter-Marke! Schnell war schwer vorstellbar, die Wanderung bis zum höchsten Punkt auf 800 Metern fortsetzen zu können (insbesondere innerhalb der angedachten 3-4 Stunden, die wir geplant hatten – denn durch den Schnee brauchte man fast viermal so lange), doch unsere Neugierde und Ehrgeiz trieben uns weiter, wollten wir doch, den griechischen Göttern auf den Fersen, so viel wie möglich von dieser verzauberten Landschaft erkunden.

Wir haben uns weitestmöglich vorgekämpft, anfangs im knöchteltiefen Schnee, später bis zur Wade, noch etwas später sank man bei jedem Schritt bereits knietief ein. Kräftezehrend den Würzburger Stiegen mehr als gleichkommend. Auf dem Berg der Götter lag zu dieser Jahreszeit noch ungefähr so viel Schnee wie in obigem Video, vielleicht sogar noch ein Tick mehr. Ein Königreich für Schneeschuhe! Auf jeden Fall war es bereits auf gerade einmal knapp unter 600 Höhenmetern genügend kaltes Weiß, dass es uns veranlasst hat, die Wanderung mit zwischenzeitlich klitschnassen Schuhen und Hosen abzubrechen und im mehr als knietiefen Schnee umzudrehen.


Keine Schande, waren wir es doch bereits aus Würzburg gewohnt, dass der Olymp nicht selten schon die ein- oder anderen Wagemutigen an ihre Grenzen gebracht hat ;)

Götter haben wir dadurch bei der Wanderung natürlich noch nicht ausmachen können – die sitzen ja auf dem Gipfel und nicht schon bei 600 Metern ;) aber die Landschaft war dafür mindestens göttlich schön und es war klar, warum der Gebirgszug als der Sitz der Götter galt und für uns immer noch gilt.


Damit waren wir schon auf der zweiten Wanderung gelandet, die aufgrund von zuviel Schnee nicht wie geplant durchführbar war. Es sollte allerdings definitiv nicht das letzte mal sein, dass wir auf unserer Reise im Schnee durch die Gegend stapfen würden... (aber das erzählen wir euch in den Blogeinträgen ➼ Ötsch und Jeanne kommen nach StAnbul! und ➼ Rila)

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Um das 'Götterpaket Griechenland' abzurunden, statteten wir anschließend einem ebenso beeindruckenden, wie ehrfürchtigen Ort einen Besuch ab:

Meteora, der direkte Draht zum Himmelreich.*

(*...und als Partnerstadt auch der direkte Draht zu meiner Heimatstadt Schwabach, wie wir am Ortsschild festgestellt haben. :D)


Damit man noch ein bisschen näher dran ist am Himmel, hat man damals in Meteora ein paar Klöster alle oben auf die Spitzen imposanter Felsformationen gesetzt. Was für ein überwältigender Ort!

Von der Aussicht noch ganz fasziniert, packten wir die Müslischüsseln und Frühstückscerealien ein für ein weiteres Frühstück der Extraklasse:

...bevor es dann direkt weiter ging in das ➼ Dorf der Verrückten.

Aber das ist eine andere Geschichte!

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